Die Feinstaubbelastung durch Holzfeuerungen ist auch im neuen Jahr ein Thema. Leider verurteilen manche Schreibende die Nutzung der Holzenergie pauschal. Sie verzerren das Bild und biegen die Wahrheit bis zur Schmerzgrenze. Extremisten fordern gar ein Verbot von Holzfeuerungen wegen ihrer Feinstaubemissionen.
Absurd
Das ist absurd. Ein differenzierter Blick auf die tatsächliche Situation zeigt ein völlig anderes Bild. Richtig ist: Alte und falsch betriebene Holzfeuerungen können tatsächlich erhebliche Feinstaubemissionen verursachen. Moderne Anlagen hingegen setzen dank Filtern und richtiger Betriebsweise nur geringe Mengen Feinstaub frei. Sie halten die in den letzten Jahren laufend verschärften Emissionsgrenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung LRV ein. Ein pauschales Verbot aller Holzheizungen wäre etwa das Gleiche, wie ein totales Auto-Verbot, bloss weil Oldtimer hohe Schadstoffmengen ausstossen. Kein Mensch würde so etwas durchsetzen wollen und können.
Fakt 1: Moderne, richtig betriebene Holzfeuerungen sind feinstaubarm
Handlungsmöglichkeiten zur weiteren Feinstaubreduktion bestehen zwei Bereichen. Erstens auf der technischen Ebene, bei handbeschickten, alten Anlagen. Besonders kritisch sind offene Cheminées. Sie haben nicht nur einen miserablen energetischen Wirkungsgrad, sondern können auch regelrechte Schadstoffschleudern sein und belasten damit die Schadstoffbilanz der Holzheizungen übermässig. Holzenergie Schweiz fordert den Vollzug der heute geltenden Vorschriften der LRV und dabei den Ersatz oder die Stilllegung offener Cheminées innert nützlicher Frist. Gleiches gilt für zahlreiche Uralt-Anlagen, die nach wie vor installiert sind und in Zeiten hoher Öl-, Gas- und Strompreise fleissig genutzt werden.
Abhängig von der Betriebsweise
Zweitens besteht Verbesserungspotenzial auf der Ebene des Verhaltens der Betreiberinnen und Betreiber handbeschickter Anlagen. Schadstoffemissionen sind von der Betriebsweise abhängig. Die Aussage «Jede Holzheizung ist so sauber, wie sie betrieben wird.», ist im Grundsatz richtig. Das Einhalten einiger einfacher Regeln macht den Unterschied zwischen Dreckschleuder und sauberer Energiegewinnung. Dazu gehören das richtige Anfeuern, das Regulieren der Luftklappen gemäss Herstellerangaben und die Verwendung von ausschliesslich trockenem, naturbelassenem Holz.
Fakt 2: Seit 1990 Verdoppelung der Energieproduktion und Reduktion des Feinstaubs um 70 Prozent!
Die genutzte Energieholzmenge hat sich gemäss Schweizerischer Holzenergiestatistik des Bundesamts für Energie BFE zwischen 1990 und 2022 von 3 auf 5,57 Millionen Kubikmeter (m3) fast verdoppelt. Die daraus produzierte Endenergie hat im gleichen Zeitraum von 8,2 auf 15,21 Millionen Megawattstunden (MWh) zugenommen. Gleichzeitig hat sich die Technik der Holzheizungen massiv verbessert und dazu beigetragen, dass die jährliche Menge des Feinstaubs im beschriebenen Zeitraum von etwa 6'700 auf unter 2'000 Tonnen abgenommen hat.
Jahr
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Genutzte Holzmenge in Mio. m3
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Produzierte Energie Mio. MWh
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Feinstaub Tonnen
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1990
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3.01
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8.20
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6’700
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2000
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3.01
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8.41
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5’200
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2010
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4.09
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11.37
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3’800
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2020
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5.23
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14.36
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2’000
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2022
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5.57
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15.21
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Keine Daten
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Die Graphik rechts oben verdeutlicht diese erfreuliche Entwicklung.
Fakt 3: Förderung vermindert Feinstaub
Die Nutzung der Holzenergie wurde in den vergangenen dreissig Jahren von Bund und Kantonen gefördert. Das hat massgeblich zur positiven Entwicklung beigetragen. Die Holzenergie war schon immer klimaneutral, erneuerbar und einheimisch. Das sind unschlagbare Vorteile. Heute ist sie – richtig eingesetzt – auch eine saubere Energie, die einen wichtigen Beitrag an die Energiewende leistet.
Text: Holzenergie Schweiz