Holzfeuerungen richtig betreiben

Sie haben ein Cheminée, einen Kachel- oder einen Schwedenofen und möchten das Handling von der Anfeuerung bis hin zur Aschen-Entsorgung umweltfreundlich und effizient anwenden?
Gerne unterstützen wir Sie mit Tipps und Tricks.

Quellen: Holzfeuerung Schweiz / Holzenergie Schweiz

Richtig anfeuern  / Feuern ohne Rauch

Holzfeuerungen mit oberem Abbrand

Feuern ohne Rauch – die Anfeuermethode mit oberem Abbrand ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, den Schadstoffausstoss des Feuers deutlich zu senken. Das Holz brennt dabei schrittweise von oben nach unten ab. Im Gegensatz zum Anfeuern von unten verläuft diese Verbrennung über den ganzen Abbrand langsamer und kontrollierter. Die entstehenden Gase strömen durch die heisse Flamme und brennen nahezu vollständig aus.

Wer Holzmaterialien wie mit dieser Methode vorschriftsgemäss verbrennt, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung, sondern schont auch die Heizungsanlagen. Das unsachgemässe Verbrennen von Holz beeinträchtigt unsere Umwelt und uns Menschen. Die Luft wird durch eine falsche Verbrennung durch Schadstoffe im Abgas unnötig belastet.

 

Wie gehen Sie bei der Anfeuerung vor?

Vorbereitung: Für einen emissionsarmen Start legen Sie sich 4 trockene Tannenholzscheiter mit einem Querschnitt von ca. 3 x 3 cm und einer Länge von ca. 20 cm sowie eine Anzündhilfe (z.B. eine wachsgetränkte Holzwolle) zurecht.

Anfeuermodul: Das sogenannte Anfeuermodul kann selber hergestellt werden und ersetzt Papier und Karton. Die vier Scheiter legen Sie übers Kreuz aufeinander und die Anzündhilfe dazwischen.

Einschichten des Holzes in Cheminées: In grossen Feuerräumen, wie beispielsweise in Cheminées, schichten Sie die Scheiter mit etwas Abstand als Kreuzbeige ein, unten die dickeren und oben die dünneren Scheiter.

Platzieren des Anfeuermoduls: Das Anfeuermodul wird oben auf dem Brennstoffstapel aufgebaut (untere Scheiter des Anfeuermoduls quer zu den obersten Brennholzscheitern). Ein Streichholz genügt, um das Feuer zu entfachen.

Wie füllt man den Feuerraum richtig ein?

Bei schmalen Feuerräumen legen Sie die Holzscheiter mit der Stirnseite nach vorne ein. In schmalen und hohen Feuerräumen stellen Sie die Holzscheiter auf. Breite Feuerräume mit wenig Tiefe befüllen Sie mit der Längsseite nach vorne. In Speicheröfen werden die Scheiter mit der Stirnseite nach vorne eingefüllt.

Faustregel bei der Füllmenge: Sie müssen lediglich die maximale Heizleistung des Ofens kennen. Dieser Wert befindet sich sowohl in der Bedienungsanleitung als auch auf dem Typenschild und wird in Kilowatt angegeben.

In Kombination mit dem Heizwert des Holzes kann die maximale Füllmenge errechnet werden. Ein Viertel der Kilowatt Heizleistung ist die maximale Holzmenge in Kilogramm, die befüllt werden soll. (Bsp. 8 Kilowatt Heizleistung = max. 2 Kilogramm Brennholz)

Holz richtig abbrennen

Viel vermeintlich neues Wissen ist bekanntlich uralt. Das gilt auch für das Abbrennen von Holz. Um Höhenfeuer weit herum sichtbar zu machen und so zu kommunizieren, unterschied man schon im Mittelalter zwischen zwei Arten des Anzündens: am Tag unten, damit möglichst viel Rauch entstand; nachts oben, damit möglichst rasch helle Flammen zu sehen waren.

Holz von oben abzubrennen, ist aus heutiger Sicht also doppelt sinnvoll: Man erfreut sich schneller an den züngelnden Flammen, vermeidet aber gleichzeitig zu starke Rauchentwicklung, weil dies auch immer Feinstaub und Gasbildung zur Folge hat.Der Abbrand verläuft langsamer und kontrollierter.

Und so gehts im Schwedenofen, Cheminée oder in der Feuerschale

Die dicksten Scheiter zuunterst, ev. ein paar dünnere oberdrauf, immer kreuzweise. Zuoberst die feinen Anfeuerhölzer und die Anzündhilfe, z.B. wachsgetränkte Holzwolle (keine chemischen Produkte, danke!).

Nach 15 Minuten rauchfrei: Rauch bedeutet auch Feinstaub. Bei richtigem Betrieb brennt das Feuer von Stückholzfeuerungen nach spätestens 15 Minuten rauchfrei. Raucht eine Holzfeuerung länger, werden die Anforderungen der Luftreinhalte-Verordnung LRV nicht eingehalten.

Welches ist das richtige Holz?

  • Naturbelassenes Stückholz, das 1 bis 2 Jahre an einem geschützten Ort getrocknet wurde. Der Querschnitt der Hölzer sollte maximal ca. 7 bis 9 cm betragen.
  • Restholz (unbehandelt) aus Produktionsabfällen von der Holzindustrie und aus holzverarbeitenden Betrieben.
  • Briketts aus naturbelassenem Holz.

Brennholz sollte vor dem Gebrauch mindestens einen Tag in einem beheizten Raum zwischenlagern. Kaltes Holz brennt schlecht. Zum Anfeuern sind Anzündhilfen (z.B. wachsgetränkte Holzwolle) besser geeignet als Papier.

Nicht geeignet und verboten ist Karton, Holz von Ein- und Mehrwegpaletten, Kisten, Harassen, Holz von Möbeln und Gebäuderenovationen sowie von Abbrüchen und Baustellen. Alle diese brennbaren Materialien gehören nicht in eine Holzfeuerungen. Strengstens verboten und illegal ist das verbrennen von Abfall.

Abgase von solchen Materialien greifen Anlageteile an und schaden unserer Gesundheit sowie der Umwelt. Wer Restholz, Altholz oder problematische Holzabfälle illegal in einer ungeeigneten Anlage verbrennt, macht sich strafbar und muss neben einer Busse auch unrechtmässig erwirtschaftete Gewinne aus entfallenen Entsorgungsgebühren zurückerstatten. Mit einer Laboranalyse von Rückständen aus der Verbrennung lässt sich illegale Abfall- oder Altholzentsorgung nachweisen.

Holzasche richtig entsorgen

Die Asche aus kleineren Holzfeuerungen ist über die Kehrichtabfuhr zu entsorgen. Asche von grösseren Anlagen ist auf einer offiziellen Deponie zu entsorgen.

Asche von Holzbrennstoffen darf nicht als Kompostbeigabe oder Dünger verwendet werden. Bäume nehmen Stoffe aus Luft und Boden auf und reichern diese an. Deshalb enthält Holz oft Schadstoffe wie Schwermetalle, deren Konzentration je nach Baumart und Standort schwankt. Zudem entstehen bei einer unvollständigen Verbrennung organische Schadstoffe. Diese sowie alle nicht brennbaren Bestandteile des Holzes bleiben nach der Verbrennung in der Asche aufkonzentriert zurück und stellen bei der Verwendung als Dünger im Garten eine erhebliche Belastung für unsere Böden und über die Nahrungskette eine Gefahr für Mensch und Tier dar.